

E-Sport Visum Deutschland
Alle notwendigen Informationen zur Beantragung des eSport-Visums in Deutschland.
Hier erfahren Sie ...
was ein eSport-Visum ist
welche Arten des eSport-Visums es gibt
was die Voraussetzungen für ein eSport-Visum sind
welche eSport-Ligen in Deutschland offiziell anerkannt sind

1. Aufenthalt eSportler in Deutschland
Der eSport hat sich in den letzten Jahren zu einer der größten und bekanntesten Freizeitbeschäftigungen weltweit entwickelt und der Szene wird eine blühende Zukunft vorausgesagt. Auch in Deutschland hat die eSport-Szene einen kommerziellen Aufschwung erlebt, da Berlin ein weltweit anerkannter Austragungsort für zahlreiche Profi-Turniere ist. Neben den zunehmenden Zuschauern und Fans interessieren sich auch immer mehr internationale Profi-eSportler für eine Karriere im deutschen eSport. Doch was braucht es, um in Deutschland als Profi im eSport tätig zu werden? In diesem Artikel erfährst du alles, was du über das eSport-Visum in Deutschland wissen musst.
Das sogenannte eSport-Visum basiert auf § 22 Nr. 5 der Beschäftigungsverordnung (BeschV) und erlaubt es professionellen eSportlerinnen und eSportlern, ohne Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit in Deutschland zu arbeiten. Es handelt sich um einen Aufenthaltstitel, der speziell für die Beschäftigung im Bereich des professionellen eSports geschaffen wurde. Das eSport-Visum ermöglicht es also internationalen Profi-eSportlern, nach Deutschland einzureisen, um hier als Teil eines Vereins/Clans professionell zu spielen.
2. Voraussetzungen kurzfristiges eSport-Visum (Schengen-Visum)
Es gibt zwei verschiedene Arten des eSport-Visum: Das kurzfristige (Schengen)eSport-Visum und das langfristige eSport-Visum (D-Visum). Das langfristige D-Visum kann nur erteilt werden, wenn eine Festanstellung bei einem Verein vorhanden ist, ein Gehalt von ca. 3.700 Euro vorliegt (Stand: 2025) und die Liga vom eSport-Bund Deutschland e.V. (ESBD) anerkannt ist (§ 22 Nr. 5 BeschV). Die langfristigen eSport-Visa sind beispielsweise für Daueraufenthalte in Gaming-Häusern konzipiert oder wenn eine vollständige Relocation zum Zweck der Ausübung des eSports stattfindet.
Ein eSport-Visum kann jedoch nicht nur für langfristige Aufenthalte, sondern auch für kurzfristige Einreisen beantragt werden. Hierfür muss eine Einreise für eine “Darbietungen von besonderem künstlerischem Wert oder bei Darbietungen sportlichen Charakters” (§ 22 Nr. 1 BeschV) stattfinden. Diese Regelung richtet sich vor allem an Spieler und Teams, die nicht dauerhaft in Deutschland arbeiten, sondern lediglich für bestimmte Wettkämpfe oder Veranstaltungen einreisen möchten. Die eSportler müssen für das Schengen-eSport-Visum ihre Wohnung im Ausland behalten, dürfen also nicht langfristig umziehen. Der Aufenthalt ist dann für bis zu 90 Tage innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten möglich – ideal also für Turniere, öffentliche Bootcamps oder Showmatches. Ein wichtiges Kriterium für diese Regelung ist, dass die sportliche Veranstaltung im Vordergrund steht, das heißt, sie muss klar strukturiert und öffentlich zugänglich sein, sei es als Live-Stream oder durch Medienberichterstattung.
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3. Voraussetzungen dauerhaftes eSport-Visum (langfristiges D-Visum)
Abgesehen von der kurzfristigen Einreise zu Showzwecken kann allerdings auf ein langfristiges eSport-Visum beantragt werden. Um ein langfristiges eSport-Visum in Deutschland zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
Mindestalter: Der eSportler muss mindestens 16 Jahre alt sein.
Gehalt: Das Bruttogehalt muss mindestens 50 % der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung betragen. Für 2025 bedeutet das ein monatliches Bruttogehalt von rund 3.500 € (je nach aktuell geltender Grenze).
Anerkennung durch den ESBD: Der eSport-Bund Deutschland e.V. (ESBD) muss bestätigen, dass die Tätigkeit berufsmäßig ausgeübt wird und von erheblicher nationaler oder internationaler Bedeutung ist.
Vertrag mit einem Team oder Verein: Der Einsatz muss bei einem deutschen Verein oder einer vergleichbaren, an Wettkämpfen teilnehmenden Einrichtung (z. B. professionelles eSport-Team) vorgesehen sein.
Qualifizierter Spielbetrieb: Die Tätigkeit muss im Rahmen eines anerkannten eSport-Wettkampfs oder einer Liga erfolgen (siehe Teil 2 unten).
4. Anerkannte eSport-Ligen für Visum
Eine wichtige Voraussetzung für das langfristige eSport-Visum ist die Anerkennung der Liga bzw. der Veranstaltungen durch den ESBD.
Was bedeutet "qualifizierter Spielbetrieb"?
Ein eSport-Visum nach § 22 Nr. 5 BeschV wird nur dann erteilt, wenn die Tätigkeit im sogenannten qualifizierten Spielbetrieb stattfindet. Der für den eSport zuständige Spitzenverband (ESBD – eSport-Bund Deutschland e. V.) muss bestätigt haben, dass die Ausübung der Tätigkeit berufsmäßig betrieben wird und von erheblicher nationaler oder internationaler Bedeutung ist (qualifizierter Spielbetrieb). Ein qualifizierter Spielbetrieb liegt vor, wenn es sich um eine nationale oder internationale Liga handelt, bei der sich eine signifikante Zahl an Spielerinnen, Spielern oder Teams regelmäßig im Wettkampf miteinander misst. Das bedeutet: Nicht jede eSport-Veranstaltung erfüllt automatisch diese Anforderung. Vielmehr muss vor allem ein gewisser Grad der Professionalisierung vorliegen.
Offiziell anerkannte Ligen und Turniere
Der eSport-Bund Deutschland e.V. (ESBD) veröffentlicht regelmäßig eine Liste mit anerkannten eSport-Ligen und Turnieren, die als qualifizierter Spielbetrieb gelten (siehe hier für Liste der anerkannten eSport-Ligen (PDF)). Diese Übersicht wird in etwa halbjährlich aktualisiert und bildet die Grundlage für die Beurteilung durch die Botschaften und Ausländerbehörden.
Beispiele für anerkannte Formate gemäß dem ESBD sind:
ESL Pro League (CS:GO / Counter-Strike 2)
League of Legends European Championship (LEC)
Rocket League Championship Series (RLCS)
FIFA Global Series
Valorant Champions Tour (VCT)
Dota 2 – The International / DPC
Was, wenn ein Turnier nicht in der ESBD-Liste steht?
Wenn ein Turnier nicht auf der ESBD-Liste steht, kann eine Einzelfallprüfung durch den ESBD erfolgen. Dabei wird geprüft, ob das Turnier oder die Liga die Kriterien eines qualifizierten Spielbetriebs erfüllt – etwa durch hohe Teilnehmerzahlen, sportliche Relevanz und mediale Reichweite (z.B. Twitch und Youtube).
Seitenzusammenfassung
Das eSport-Visum eröffnet professionellen Gamerinnen und Gamern aus dem Ausland die Möglichkeit, legal in Deutschland tätig zu werden – sei es für einzelne Turniere oder als dauerhafte Teammitglieder in anerkannten Ligen. Die rechtliche Grundlage dafür bietet § 22 der Beschäftigungsverordnung, wobei zwischen kurzfristigen (Schengen-Visum) und langfristigen (D-Visum) Aufenthalten unterschieden wird. Während das Schengen-Visum vor allem für Turniere oder Bootcamps gedacht ist, richtet sich das langfristige Visum an eSportler mit festem Vertrag und ausreichend hohem Einkommen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Anerkennung durch den eSport-Bund Deutschland e.V. (ESBD), der die Seriosität und Relevanz des Spielbetriebs bestätigt. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, hat gute Chancen, seinen eSport-Traum auch in Deutschland zu verwirklichen.